Methoden zur
Bestimmung von Übergewicht |
Einteilung des
Körpergewichts nach BMI | |
BMI < 20 | Untergewicht (Frauen zwischen 16 und 24 Jahren werden mit BMI-Wert zwischen 19-20 als 'Normalgewichtig' eingestuft) |
BMI 20 - 24 | Normalgewicht |
BMI 25 - 29 | leichtes bis mäßiges Übergewicht |
BMI 30 - 39 | deutliches Übergewicht |
BMI > 40 | sehr starkes Übergewicht |
Quelle: nach Hauner, Leichter durchs Leben. TRIAS - Georg Thieme Verlag 1996 |
altersabhängige Definition eines wünschenswerten
BMI1.) | |
Altersgruppe |
wünschenswerter BMI |
19-24
Jahre 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-64 Jahre >= 65 Jahre | 19-24 20-24 21-26 22-27 23-28 24-29 |
Quelle: National Research Council ( der USA): Diet and Health. Implications for Reducing Chronic Disease Risk. National Academy Press, Washington D.C. (1989) | |
1.) als wünschenswerter
BMI, ist der BMI- Wert gemeint, der nach dem National Research Council mit der
höchsten Lebenserwartung einhergeht. Anmerkung: BMI-Werte über 25 können bei vorliegender Stoffwechselstörung wie z.B Diabetes mellitus u.a oder aber auch bei einem ungünstigen T/H-Quotient (siehe weiter unten) können aus gesundheitlicher Sicht problematisch sein, d.h unter bestimmten Voraussetzungen sollte auch bei einem 'wünschenswerten' BMI eine Gewichtsreduktion erfolgen. Liegt der BMI über dem 'wünschenswerten' BMI, sollte auch ohne vorliegende medizinische Komplikationen eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. |
Nach Broca wird das Normal-bzw. Sollgewicht nach der folgenden einfachen Formel berechnet:
Körpergröße in cm minus 100 = Normal-bzw. Sollgewicht |
Diese
Formel gilt für Männer. Bei Frauen werden üblicherweise noch 5-10% abgezogen.
Bei Kindern gilt diese Methode zur Bestimmung
des Normal-bzw. Sollgewichtes nicht.
Wenn ihr Gewicht den errechneten
Wert um bis zu 10 % über- bzw. unterschreitet liegen Sie im Normalbereich
Vorteile: Mit der Broca-Formel kann
Über-bzw. Untergewicht leicht berechnet werden.
Nachteile:
Das Broca-Sollgewicht hängt stark von der Körpergröße ab,
d.h bei besonders großen oder kleinen Menschen ist diese Berechnungsformel
ungeeignet (2).
Die Bestimmung
der Körperfettmasse durch die bioelektrische Impedanz-Analyse beruht auf
dem Prinzip, daß verschiedene Körpergewebe (Körperfettmasse, Muskulatur,
Knochen) bei Stromdurchfluß unterschiedliche Widerstände aufbauen.
Aus den Widerstandsmessungen und anderen Größen läßt sich
die Körperfettmasse bestimmen. Die verwendeten Stromstärken sind gesundheitlich
unbedenklich und nicht spürbar. Bei Personen mit Herzschrittmachern sollte
diese Methode allerdings nicht eingesetzt werden.
In
den letzten Jahren findet man diese Methode häufiger in diversen Fitneß-Studios.
Dazu muß aber erwähnt werden, daß die Meßergebnisse dieser
Methode durch verschiedene Störfaktoren, die häufig durch nicht fachkundige
Bedienung der Meßgeräte verursacht werden, zu falschen Werten der Körperfettmasse
führen können. (siehe auch weiter unten Körperfettwaagen
Vorteile: genaues Maß für
Körperfett, unabhängig von Körpergröße und Köperbau
Nachteile: Störfaktoren können
Meßergebnisse verfälschen. Es entstehen Kosten, die für die Behandlung
des Übergewichts nicht notwendig sind (7).
Körperfettwaagen:
Die
in letzter Zeit immer häufiger verkauften Körperfettmessgeräten,
zur Bestimmung des Fettanteils an der Gesamtkörpermasse, funktionieren auch
nach dem Prinzip der Bioelektrischen Impedanzanalyse.
Die Zeitschrift ÖKO-Test
(ÖKO-TEST-Magazin 03/2003)
hat Anfang des Jahres 2003, 16 Körperfettwaagen mit dem Ergebnis getestet,
dass fast alle Körperfettmessgeräte falsche Ergebnisse lieferten. Bei
den meisten Geräten war die Messabweichung von dem tatsächlichen Referenzwert
zu hoch und / oder durch schlechten Bedienungskomfort, wurden benutzerbedingte
Messfehler verursacht.
Aber auch Waagen mit einem genauen Messergebnis und
einer benutzerfreundlichen Bedienung sind nicht unbedingt eine Kaufempfehlung.
So vielen in dem Test etliche Körperfettwaagen durch, weil man in den Handbüchern
häufig falsche Angaben zur Interpretation der Messergebnisse findet, durch
diese Fehlinterpretationen, kann einem "Normalgewichtigen" suggeriert
werden, als fettsüchtig zu gelten. (ÖKO-TEST, Ernährung
& Genuss Nr.03 -Diäten: Richtig gut abnehmen- "Test: Körperfettmessgeräte",
S.42 ff, 2003)
(Informationen über das richtige Verhältnis
von Körperfett zur Körpermasse )
Für mich persönlich
tragen moderne Körperfettwaagen bzw. die Kenntnis des genauen Verhältnis
von Körperfett zu Körpermasse, nicht wesentlich zur Durchführung
einer erfolgreichen Diät bei.
Wesentlich hilfreicher zum Erreichen eines
dauerhaften Wunschgewichtes kann eine mehrjährige Dokumentation der Messergebnissen
des reinen Körpergewichts sein.
Dabei sollte einmal im Monat das Körpergewicht
ermittelt und notiert werden. Mit dem Hintergrund, dass für eine erfolgreiche
Gewichtsreduktion eine realistische Zielsetzung eingeplant werden sollte und hierzu
ist es in der Regel besser langfristig und stetig wenige Kilos zu verlieren, als
kurzfristig viele Kilos abzunehmen. (Ausnahme siehe unter Wissenswerte
über das Abnehmen).
So ist ein um 3-5 Kilogramm (bzw. um 5-10 Prozent
vom Gesamtkörpergewicht) reduziertes Körpergewicht im Laufe eines Jahres
mehr wert, als eine zwischenzeitliche und kurzfristige Gewichtsreduktion von 15
Kilogramm, wenn dann beispielsweise nach Weihnachten, auf der Waage wieder das
gleiche oder höhere Gewicht des vergangenen Jahres angezeigt wird. Deswegen
sollten die Messergebnisse des Körpergewichts zu markanten Termine (z.B.
vor / nach Weihnachten, Ostern, Urlaub etc.) eines Jahres mit den entsprechenden
Jahreswerten verglichen werden.
Tabelle zur Dokumentation des Körpergewichts
bitte hier klicken
Neben den oben genannten Methoden
gibt es noch andere, die ich an dieser Stelle nur kurz erwähnen möchte.
So eignet sich zum Messen von Bauchfett die
Computertomographie ( diese Methode ist aber ebenfalls sehr kostenintensiv
und oftmals unnötig, denn Bauchfett läßt sich auch leicht äußerlich
erkennen).
Die Hautfaltendicken-Messung
ist eine geeignete Methode, das Körperfett bei Kindern zu messen.
Die Unterwasserwägung bzw. das DEXA-Verfahren
ist eine relativ aufwendige Methode zur Bestimmung des Körperfettes. Bei
diesem Verfahren wird die physkalische Eigenschaft von Fett ( Fett ist leichter
als Wasser) ausgenutzt. Aus der Differenz aus normal gewogenem Gewicht und unter
Wasser gewogenem Gewicht errechnet sich der Körperfettanteil (7).
Gesundheitliche
Komplikationen als Folge von Übergewicht hängen nicht ausschließlich
von dem Ausmaß des Übergewichts ab. So zeigen wissenschaftliche Untersuchungen,
daß eine Gewichtszunahme im Gesäß-und Oberschenkelbereich (=
Birnen-Typ) weitaus weniger gefährlich ist als eine Fettvermehrung im Bauchraum
(Apfel-Typ). Menschen mit bauchbetonter Fettverteilung (Apfel-Typ) leiden viel
häufiger an Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder
Arteriosklerose als Menschen mit hüftbetonter Fettverteilung (Birnen-Typ).
Aus medizinischer Sicht wird diese Tatsache
folgendermaßen begründet:
Bauchfettzellen sind viel stärker
durchblutet und von Nervenzellen durchzogen als Fettzellen aus anderen Regionen.
Dadurch kann das Fett in den Bauchfettzellen viel rascher freigesetzt werden,
weswegen der 'Apfel-Typ' häufiger an den oben genannten gesundheitlichen
Komplikationen leidet als der 'Birnen-Typ'.
Eine
Methode, die Fettverteilung eines Menschen zu bestimmen, wird durch die Berechnung
des sogenannten 'Taille-Hüft-Quotienten (T/H Quotient) gegeben. Dazu benötigt
man lediglich ein Haushaltsmaßband mit dem man den Taillenumfang (zwischen
Becken und unterster Rippe) und den breitesten Hüftumfang bestimmt. Diese
beiden Werte müssen dann geteilt werden.
Der
Taille-Hüft-Quotient sollte bei Männr kleiner als 1,0 und bei Frauen
kleiner als 0,85 sein. Mit dem Älterwerden nimmt dieser Quotient leicht zu,
sollte aber dennoch die genannten Grenzwerte nicht überschreiten. Weiterhin
ist zu beachten, daß ein Taillenumfang von über 100 cm, unabhängig
von dem Hüftumfang, als ungünstig zu betrachten ist (13).
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dieser Seite © 01.12.1999, Carsten Sellgrad |